EZB übt sich bei Inflationsprognosen in Salamischeibentaktik

Laut EZB-Vize Luis des Guindos Inflation „nicht so vorübergehend wie erwartet“

Kurz vor Weihnachten sendet die EZB zwar weiter widersprüchliche Signale, diesmal aber ein zumindest halb glaubwürdiges. Nachdem die EZB lange Zeit geleugnet hatte, dass die Inflation, nachdem sie einmal begonnen hat zu steigen, ein sehr grundsätzliches Problem werden könnte, räumt der EZB-Vizepräsident Luis de Guindos nun ein: Man hat sich wohl „verschätzt“.

Weniger glaubwürdig ist die Einschätzung, dass die Inflation Ende nächsten Jahres unter die Zielmarke von zwei Prozent fallen soll, nachdem sie bis dahin “ bei über drei Prozent verharren“ wird.

Bezüglich der Inflationsbekämpfung ist derzeit wohl nur noch die von Erdogan instrumentalisierte türkische Notenbank hilfloser als die EZB. Weil selbst maßlos überteuerte Eurozonen-Staatsanleihen weiterhin in großem Stil von der EZB gekauft werden und eine Abkehr von der Null- und Negativzinspolitik wegen der geringen Schuldentragfähigkeit vieler Euro-Staaten unabsehbare Folgen hätte, kann die EZB die Inflation nicht sinnvoll bekämpfen und zählt sogar zu ihren Verursachern.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/inflation-laut-ezb-vizechef-nicht-so-voruebergehend-wie-erwartet-a-38b2876d-24c1-4b11-9d2a-b7d4fcf9e2ac

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